ALADIN 5G
Ein Datennetzwerk für Katastrophenfälle
Aufbau einer Netzinfrastruktur
Aufbau eines mobilen 5G-Netzes mit Hilfe von 2 „Nomadic Nodes“, Nutzung einer Drohne als Antennenträger
Anbindung der Einsatzgeräte
Anpassung der Einsatzgeräte an die 5G-Technologie (Einsatz von Löschroboter, Aufklärungsdrohne mit 8h Flugzeit)
Einbindung von Einsatzkräften
Einbindung von Einsatzkräften unter Nutzung der BOS-Technologie und des EVO
Das Projekt
Für den Anwendungsfall Waldbrand wird auf dem Projekttestfeld des Projektpartners Flugplatz Schönhagen in Brandenburg ein 5G-Kommunikationsnetz für die flexible Datenübertragung sowie der Einsatz einer Aufklärungsdrohne und eines Löschfahrzeugs getestet.
Die Reichweite des Netzes soll durch Antennen, die auf einer bodengebundenen Tethering-Drohne angebracht sind, erweitert werden. Durch das Projekt soll ermöglicht werden, Gebiete zu überwachen und zu löschen, in denen aufgrund von Altlasten-Kontaminationen (insbesondere Bomben- und Granatenblindgänger sowie Munitionsteile) ein Befahren im Brandfall bisher nicht möglich war.
Die Aufklärungsdrohne
Als Aufklärungsdrohne kommt der ATISS NG (Autonomous Flying Testbed for Integrated Sensor Systems New Generation) der Technischen Hochschule Wildau zum Einsatz. Durch seine lange Flugzeit von 8 Stunden und seine, gegen Umwelteinflüsse geschützten, Systeme ist er für Einsatzszenarien im Waldbrand- und Katastrophenschutz geeignet. Die Trennung zwischen flugrelevanten Systemen und Nutzlastbehälter macht das unbemannte System flexibel und vielseitig einsetzbar. Der ATISS NG hat eine maximale Abflugmasse von 25 kg mit einer Nutzlast von 10 kg.
Der Mehrwert von 5G
Im Rettungswesen und im Katastrophenschutz werden sehr hohe Anforderungen an die Kommunikationsinfrastruktur gestellt. Steuerung unbemannter und hochautomatisierter Systeme, Bildübertragung sowie die Kommunikation in entlegenen Gebieten sollen sichergestellt werden. 5G verspricht die benötigten Leistungsparameter Bandbreite, Latenz, Verfügbarkeit und Sicherheit. Verwendet werden zwei Edge Cloud basierte 5G Nomadic Nodes des Projektpartners Fraunhofer FOKUS (Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme).
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Die Drohne als 5G-Basisstation
Mit Hilfe von 5G Sektorantennen soll eine Drohne die Reichweite des zur Verfügung gestellten Nomadic Node vergrößern, um im Einsatzfall ein mobiles Netz großräumig zur Verfügung zu stellen. Diese Drohne ist dabei über ein Tethering-Kabel mit dem Boden verbunden, wodurch die Datenübertragung und Stromversorgung gewährleistet wird. Zum Einsatz kommt ein Octocopter mit ca. 120 kg Abfluggewicht, der über vollständige Redundanz und ein Fallschirmsystem verfügt und den Allwetterflug sowie Tag/Nachtflug ermöglicht. Die Drohne wird vom Projektpartner Tholeg Civil Protection Systems ausgelegt und hergestellt.
Der Edge Video Orchestrator (EVO)
Die Verwendung des EVO vom Projektpartner Smart Mobile Labs ermöglicht eine quasi-latenzfreie Übertragung von Audio, Video und Telemetriedaten und ist damit für die Fernsteuerung von Robotern, Löschfahrzeugen und Drohnen über 5G geeignet. Desktop- und Smartphone-Apps bieten die Möglichkeit, die verschiedenen Daten zu bündeln und lassen sich so als Gesamtsystem für eine bessere Einsatzlagesteuerung einsetzen.
Die Löschraupe
Auf dem mittelschweren, fernbedienten Raupenfahrzeug CT25, das speziell für den Einsatz in unwegsamen Geländen ausgestattet ist, wird vom Projektpartner ReloConsult GmbH eine Löschplattform installiert. Die hohe Nutzlast des Fahrzeugs von 30 Tonnen ermöglicht es, umfangreiche feuerwehrtechnische Einrichtungen zu adaptieren und zu testen. Es ist eine kontinuierliche Wasserversorgung des Fahrzeugs vorgesehen. Verschiedene Einsatzmittel wie Monitor, Löschlanze, Pumpen, etc. sollen integriert werden.
Das Bild zeigt die Löschraupe während der 2. Testwoche im September 2022 mit den feuerwehrtechnischen Einrichtungen..